Man liest überall davon, man hört überall davon und wenn man darüber spricht, so wird man den Eindruck nicht los, dass jedes Unternehmen bereits mit der Künstlichen Intelligenz arbeitet. Doch tatsächlich wird die Künstliche Intelligenz oft nicht zielgerichtet eingesetzt – dabei handelt es sich nicht um die einzige moderne Technologie, die durch falsche Verwendung dann dazu führt, dass Projekte nicht wie gewünscht umgesetzt werden können. Viele Forscher warnen auch davor, aus der Künstlichen Intelligenz etwas zu machen, was sie nicht ist. Daher wird immer häufiger gefordert, man solle die nüchterne Auseinandersetzung heranziehen, damit am Ende die Firmen die gewünschten Erfolge feiern können.
Österreichische Erhebung zeigt: Unternehmen entscheiden sich noch immer gegen die KI
Während die Künstliche Intelligenz – die KI – allerorten als Commodity angepriesen wird, überraschen jedoch die Zahlen: So hat etwa die österreichische Statistik Austria im Jahr 2024 erhoben, dass rund 80 Prozent der Unternehmen bewusst auf die KI verzichten. Die Gründe sind vielfältig: Datenschutz, ethische Bedenken, fehlendes Fachwissen. Der Wirtschaftsinformatiker vom Institut für Technikfolgen-Abschätzung – ITA – der Akademie der Wissenschaften – ÖAW -, Stefan Strauß, weiß, warum das so ist: „Das ist ein Indikator dafür, dass sich der Hype relativiert und manche der Narrative rund um KI bröckeln.“
Die besagten Narrative sind oft widersprüchlich. So verspricht die KI etwa die Steigerung der Produktivität, jedoch sorgt die KI auch für schwindende Arbeitsplätze. Zudem würde ein hoher Erwartungsdruck entstehen, der es den Unternehmen fast unmöglich macht, dass sie einen konstruktiven Umgang mit Technologie haben, die KI-basiert ist.
Ist die Erwartungshaltung an die KI zu hoch?
Nur selten wird mit Blick auf die KI auch über die konkrete Technologie gesprochen. Man weiß, die KI kommt seit Jahren in der Videospielbranche zum Einsatz, damit nicht spielbare Charaktere intelligenter werden. Auch im Online Glücksspiel ist die KI bereits ein fester Bestandteil: Wer um echtes Geld beim Pokern spielen will und sich für ein Online Casino entschieden hat, bekommt die KI mitunter auch zu spüren. So etwa, wenn dann individuelle Boni im Bereich Poker angeboten werden. Aber die KI überprüft auch das Verhalten – wenn die KI feststellt, dass sich das Spielverhalten gravierend verändert hat, schlägt die KI Alarm. In Kontakt mit der KI kommt man auch, wenn man im Online Shop mit dem Kundendienst im Live Chat chattet – hier sind fast immer Chat Bots am Werk, die zuerst das Anliegen des Kunden bearbeiten.
Doch was kann die KI in der Arbeitswelt verändern? Tatsächlich ist die gängige Perspektive geprägt von Bildern, Erzählungen und Metaphern, wobei hier oft auch Verbindungen mit Science Fiction-Filmen hergestellt werden. Man solle nicht glauben, die KI sei eine Naturgewalt, die über die Menschheit hereinbricht. So handelt es sich beim Begriff Künstliche Intelligenz um eine Metapher, die wirkungsmächtig ist und noch immer Roboter in der medialen Darstellung verwendet werden, um der KI ein Gesicht geben zu können.
Oft ist unklar, wofür man die KI überhaupt benötigt
Vor allem würde die Nutzung von KI oft mit einem Fortschrittsversprechen einhergehen. Das heißt, Unternehmen entscheiden sich für die Nutzung der KI, um dann moderner zu gelten. Doch die KI sollte genutzt werden, um konkrete Probleme zu lösen. Das ist auch der Grund, wieso viele Projekte in Unternehmen scheitern, weil nicht klar ist, wofür die KI eingesetzt werden soll. Daher fordern Forscher die nüchterne Auseinandersetzung mit der KI – man solle die KI nicht größer machen, als sie ist.
Die KI kann etwa eingesetzt werden, um repetitive Routinetätigkeiten erledigen zu können. Das heißt, es werden hier zwar keine komplexen Aufgaben übernommen, sondern die KI kommt zum Einsatz, wenn es darum geht, automatisierte Routinetätigkeiten zu übernehmen.
Am Ende muss klar sein, welche Aufgaben die KI übernehmen soll bzw. welche Probleme gelöst werden sollen. Erst dann wird die KI im Unternehmen auch sinnvoll zum Einsatz kommen können.