Technologie

Biohacking – Selbstoptimierung des Betriebssystems Mensch

Sebastian Rieche Von Sebastian Rieche
Überprüft durch Florian Fratzscher
Zuletzt bearbeitet am:

Ein Jeder hat schon davon gehört, dass Computer, Smartphones und Online-Accounts gehackt werden können. Im Rahmen der vergangenen US-Wahlen wird auch immer wieder von einem Einfluss Russlands auf die Ergebnisse durch „hacking“ gesprochen. Was dieses zwielichtige Vorgehen mit unserer menschlichen Biologie zu tun haben mag, ist in diesem Rahmen nicht unbedingt direkt ersichtlich. Um ein besseres Verständnis für diese neuartigen Herangehensweisen, genannt Biohacking, an unser leibliches, emotionales und mentales Wohl zu entwickeln, macht es Sinn sich erst einmal die zu Grunde liegende Definition für das Wort „hacken“ anzuschauen.

Was ist den Biohacking denn eigentlich?

Übernimm die Kontrolle
Quelle: marekuliasz/Shutterstock.com

Neutral betrachtet handelt es sich nämlich einfach nur um eine einfallsreiche Experimentierfreudigkeit. Diese führt im besten Fall zu einer Verbesserung eines Vorgangs oder einer Sache. Das Biohacking beschäftigt sich demnach mit einer offenen und zielorientierten Betrachtung von Stoffwechsel- und genetischen Vorgängen des Menschen, mit dem Ziel der Optimierung dieser Prozesse.

Unter Berücksichtigung moderner wissenschaftlicher Erkenntnisse wird es angestrebt das Wohlbefinden und die Langlebigkeit der Menschen zu verbessern. Personalisierte medizinische Verfahren stehen hierbei im Mittelpunkt um mehr Gesundheit, Produktivität und Freude im Alltag zu ermöglichen. All dies basiert letztendlich auf der Grundannahme, dass wir ebenso wie Computer auf einem Betriebssystem und Hardware beruhen, die durch Updates zu höher Leistung fähig sind.

Welche Bereiche sind besonders wichtig?

Die Grundlegenden Felder, in denen es im Rahmen des Biohacking um personalisierte Optimierung geht, sind:

  • Schlafhygiene
  • Optimale Ernährung
  • Optimales Körpertraining
  • Mentale Gesundheit
  • Medizinische Tests
  • Nahrungsergänzungsmittel und Nootropics
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Keiner dieser Bereiche ist hierbei von den anderen isoliert, denn nur im Zusammenspiel sind optimale Ergebnisse zu erzielen. Dennoch sollen die einzelnen Bereiche kurz vorgestellt werden.

Schlafhygiene: Restorativer Schlaf und tiefe REM-Phasen sind hier besonders wichtig. In Verbindung mit dem Smartphone ist der Oura-Ring hier eine beliebte Variante zur Messung der Zyklen. Es geht zudem darum blaues Licht ca. 3-4 Stunden vor dem Schlafengehen zu minimieren, den Schlafraum möglichst dunkel und feucht genug zu halten. Zudem sollte möglichst immer zur gleichen Zeit aufgestanden werden.

gesunde Ernährung
Quelle: YAKOBCHUK VIACHESLAV/Shutterstock.com

Optimale Ernährung: Dies bedeutet gutes Essen, schlechtem Essen vorziehen und dies als Gewohnheit zu etablieren, Zucker gänzlich aus dem Leben zu verbannen, Alkohol zu minimieren und auf industrielle Produkte zu verzichten. Ein Fokus auf pflanzenbasierende Produkte ist zuträglich und tierische Produkte in Maßen und hoher Qualität. Intermediäres Fasten ist eine weitere interessante Option.

Optimales Körpertraining: Ein gutes Aufwärmprogramm ist hier immer wichtig. HIIT Workouts sind besonders effektiv und weniger Zeitaufwendig. Zudem gilt es das Sitzen zu minimieren (bspw. Stehtische bei der Arbeit). Persönliche Trainer können dabei helfen das Training in den Alltag zu integrieren.

Mentale Gesundheit: Dabei geht es darum, die Stressresistenz zu steigern, soziale Kompetenz zu erhöhen und schlechte Laune zu minimieren. Mögliche Maßnahmen können bspw. eine tägliche Meditationspraxis für die Transzendenz des persönlichen Ichs sowie Psychotherapie für konkrete Selbstverbesserungsstrategien sein. Eine offene und ehrliche Kommunikation kann zudem helfen, denn Lügen sorgt für emotionalen Stress.

Medizinische Tests: Diese stehen dem Aufspüren von Systemfehlern und deren Beseitigung gegenüber. Bluttests, Gentests, Mikrobiomtests und Allergentests usw. sind hierbei interessant. Es gibt eine Vielzahl von Tests, die genauen Aufschluss über den Zustand des Körpers geben können und somit zielgerichtete Maßnahmen ermöglichen.

Nahrungsergänzung und Nootropics: Nicht immer hat der Körper alle Nährstoffe, die er für ein optimales Funktionieren benötigt, ausreichend zur Verfügung. In Absprache mit einem Facharzt können Ergänzungen hier hilfreich sein.

Nicht alles neu aber moderner

Symbole für Herz, Ernährung, Sport im Biohacking
Quelle: Tefi/Shutterstock.com

Im gemeinsamen Zusammenspiel können die vorgestellten Biohacks lebensverändernde Effekte mit sich führen. Auf gewisse Weise erfinden sie das Rad nicht unbedingt neu und sind natürlich auch von Person zu Person unterschiedlich wirksam. Dennoch ist das inquisitive Herangehen an die verschiedenen Bereiche unserer Gesundheit und das hacken des Systems Mensch äußerst interessant. So manches Optimierungspotential ist hierbei noch zu erforschen und moderne, technologische und wissenschaftliche Erkenntnisse sind definitiv hilfreich dabei, die bestmögliche Variante seiner Selbst zu entwickeln.

Sich mit seinem eigenen Körper, der mentalen sowie emotionalen Gesundheit auseinanderzusetzen, ist hierbei wohl immer noch der größte Hack. Denn je besser wir informiert sind, desto besser können wir unsere Lebensumwelt und uns selbst optimieren und positiver für uns selbst und andere gestalten. Uns hierbei auf die Hilfe von neusten medizinischen Erkenntnissen zu berufen und technologische Helferlein in unseren Alltag zu integrieren, bietet großes Potential uns bei diesem Vorhaben zu unterstützen.

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Sebastian Rieche
Sebastian Rieche ist ein erfahrener Technologie-Experte mit einem breiten Hintergrund in der IT-Branche. Er hat einen Hintergrund in Informatik und hat sich auf die Bereiche Softwareentwicklung, Cloud-Technologien und Datenanalyse spezialisiert. Er hat mehrere Jahre in leitenden Positionen bei großen Technologieunternehmen gearbeitet und hat umfangreiche Erfahrungen in der Entwicklung und Umsetzung von erfolgreichen IT-Projekten gesammelt.

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