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Kryptowährungen: Technologische Unterschiede und deren Einfluss auf die Kursentwicklung

Redaktion Von Redaktion
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Kryptowährung ist nicht gleich Kryptowährung: Selbst wenn diese ihre Blockchain und die dazugehörige Währung (der Coin/Token) eint, bestehen doch in beiden Punkten teilweise erhebliche Unterschiede. Die können auch die Preisentwicklung der jeweiligen Kryptowährung beeinflussen, wobei da insbesondere inflationär und deflationär wirkende Effekte zu berücksichtigen sind.

Blockchain-Technologien: Wie funktioniert die Blockchain hinter verschiedenen Kryptowährungen?

Eine Blockchain soll immer dezentral aufgebaut, nachträglich unveränderbar und transparent aufgebaut sein. In der Praxis sind das nicht pauschal alle Blockchains: Ripple nutzt aufgrund des Consens-Mechanismus beispielsweise einen hohen Zentralisierungsgrad, während der Bitcoin verschiedene Layer verwendet, um die schwachen Transaktionsraten auf der primären Blockchain auszugleichen. Der Mechanismus, wie Transaktionen jeweils verifiziert werden, ist entscheidend.

– Bitcoin verwendet Rechenpower, also Proof-of-Work

– Ethereum nutzt gestakte, verifizierte Bestände, also Proof-of-Stake

– Ripple nutzt den eingangs dargelegten Konsens-Mechanismus aus manuell gewählten Nodes

– Solana verwendet als einzige Kryptowährung Proof-of-History

Der Solana Kurs, der in den letzten 12 Monaten um rund 400 % gestiegen ist, wird vom Proof-of-History-Mechanismus aber nicht direkt beeinflusst. Wie auch bei Proof-of-Stake werden da bereits vorhandene Bestände zur Verifizierung genutzt, anders als bei Ethereum muss aber kein Netzwerk-Timestamp erfolgen. Das führt dazu, dass Solana in der Theorie mehr Transaktionen pro Minute verarbeiten kann, sich das Netzwerk insgesamt also “schneller” bewegt.

Preiseffekte, die aus der genutzten Technologie resultieren können

Bezüglich der Preisentwicklung ist zu differenzieren: Einerseits zwischen der Blockchain-Technologie im Vakuum, andererseits mit Hinblick auf die “Coin-Politik”, die sich daraus ergibt. Der Kurs von Ethereum verdeutlicht das zumindest teilweise: Durch den Proof-of-Stake-Mechanismus werden fortlaufend Staking-Rewards (quasi Dividenden/Zinsen) an die Wallets ausgeschüttet, die ihre Ethereum-Coins innerhalb des Netzwerks binden – also staken. Das führt wiederum zu einer kontinuierlichen Verwässerung, die Anzahl der verfügbaren Ethereum steigt also an. So entsteht wiederum ein “Kursbremser”, denn wenn mehr und mehr Coins fortlaufend geschaffen werden, führt das automatisch zu einem Wertverlust der schon vorhandenen Coins. Das ist dasselbe Prinzip wie bei einer Aktien-Verwässerung der Alt-Anteilseigner.

Während Ethereum und andere Proof-of-Stake-Kryptowährungen inflationär aufgebaut sind, ist der Bitcoin deflationär strukturiert. Es gibt eine fixe, unverrückbare Obergrenze, weshalb jeder einzelne Bitcoin mit der Zeit konsequent mehr wert sein sollte – da für neu erschaffene Coins immer mehr Rechenpower nötig ist, während die maximal verfügbare Anzahl der Bitcoins zudem 20.999.999,97690000 beträgt. Hier sollten Anleger auch Begriffe wie das “Bitcoin-Halving” kennen: Genau das verdeutlicht den Preiseffekt, den die Technologie der Blockchain ausüben kann. Durch den höheren Mining-Schwierigkeitsgrad und die künstliche, deflationäre Verknappung, gewinnt der Bitcoin inhärent an Wert – ob sich das tatsächlich irgendwann positiv im Kurs widerspiegelt, ist aber nicht zu 100 % gesichert.

Einen weiteren Preiseffekt können wir am Beispiel Ripple erklären: Durch die festgelegten Nodes, die fortlaufend eine gewisse Anzahl an XRP besitzen müssen, werden künstlich Coins aus dem Netzwerk gezogen – was wiederum zu einer künstlichen Verknappung und damit zu einer Stärkung der Angebotsseite bei gleichbleibender Nachfrage führt. Das wäre also, ebenso wie Proof-of-History bei Solana, ein preistreibender Effekt.

Wie die Blockchain funktioniert, kann und wird sich im Preis abbilden

Anders als in der Realwirtschaft und den Zahlungsmitteln dort, gibt es bei Kryptowährungen keine Notenbanken, die die Geldpolitik aktiv steuern. Das steuernde Element ist, abseits von Marktmechanismen wie Angebot und Nachfrage, also auch die Funktionsweise der Blockchain. Vor allem beim Bitcoin, mit seinem deflationären Aufbau, schlägt das merklich durch und wird durch die Halvings intensiv beobachtet.

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