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Family Sharing & Remote Play: Was steckt hinter den Features bei Steam?

Redaktion Von Redaktion
Überprüft durch M. Rosenhein
Zuletzt bearbeitet am:

Wenn Gaming nicht mehr nur Solo-Hobby, sondern Teil des Familienlebens, der Wohngemeinschaft oder der Fernfreundschaft wird, dann müssen Plattformen nachziehen.

Steam hat das längst getan – mit Funktionen, die mehr sind als eine nette Beigabe. Family Sharing und Remote Play Together heißen die Zauberwörter, die aus einzelnen Accounts ein digitales Wohnzimmer machen.

Steam als digitales Ökosystem

Steam hat sich längst vom reinen Vertriebskanal für Valve-Spiele zu einer Plattform mit echtem Ökosystem entwickelt. Über 132 Millionen aktive Nutzer pro Monat sind nicht nur Käufer, sondern auch Teil einer Community aus Modderinnen, Streamern, Indie-Entwicklern und ganz normalen Gelegenheitsspielern.

Wer ein Spiel auf Steam kauft, erhält damit weit mehr als nur den Zugang zur Datei. Spielstände landen in der Cloud, Fortschritte werden automatisch synchronisiert, Achievements ploppen auf und der Workshop öffnet die Tür zu einer Welt voller Erweiterungen und Mods.

Dabei ist der eigene Account die Eintrittskarte zu all dem und die eigene Bibliothek so etwas wie das digitale Bücherregal. Der Zugriff erfolgt plattformübergreifend, egal ob auf dem Desktop-PC, dem Laptop im Zug oder dem Steam Deck in der Hängematte.

Allerdings war diese Exklusivität lange auch ein Nachteil: Wer teilt schon gerne ein Spiel, wenn dabei gleich der eigene Fortschritt oder die Steam-Kontodaten mit über den Tisch gehen? Genau hier setzen die Sharing-Features an.

Ein Blick über den Gaming-Tellerrand zeigt, dass auch andere digitale Unterhaltungswelten mit ähnlichen Prinzipien arbeiten. Im Glücksspielbereich etwa gibt es Plattformen, auf denen Nutzer völlig neue Freiheiten genießen, zum Beispiel hier: https://www.hochgepokert.com/casino/ohne-limit/. Auch dort geht es um Zugriff, Kontrolle und die Frage, wie viel Verantwortung der Nutzer selbst trägt. Ein Thema, das in der digitalen Welt längst nicht mehr auf Spiele beschränkt ist.

Was bedeutet Family Sharing heute?

Wer sich noch an die erste Version von „Steam Family Sharing“ erinnert, denkt vermutlich an ein Feature mit guten Absichten und steifen Begrenzungen. Zwar konnte man die eigene Spielebibliothek mit bis zu fünf Accounts auf zehn Geräten teilen, doch genutzt werden konnte sie immer nur von einer Person zur gleichen Zeit. Sobald ein anderes Familienmitglied ein Spiel startete, ploppte die Meldung auf: Zugriff gesperrt. Der ursprüngliche Nutzer hatte Vorrang, alle anderen mussten warten.

Mit der Einführung von „Steam Families“ hat sich das Spiel geändert. Seit dem Update können sich bis zu sechs Nutzer in einer digitalen Familie organisieren, ihre Bibliotheken gegenseitig freigeben und sogar gleichzeitig unterschiedliche Spiele daraus nutzen. Wer also ein Indie-Abenteuer spielt, während jemand anderes in der Familie lieber auf Monsterjagd geht, darf das nun tun, ohne dass sich beide gegenseitig blockieren.

Was beim Teilen von Spielen erlaubt ist

So großzügig das neue Familienmodell auch wirkt, ganz ohne Grenzen geht es nicht. Ein zentrales Prinzip bleibt bestehen: Ein Spiel, das nur einmal gekauft wurde, kann auch nur einmal gleichzeitig gespielt werden. Wenn also nur eine Lizenz von „Baldur’s Gate 3“ vorhanden ist, müssen sich alle einig werden, wer wann loszieht. Wer es gleichzeitig spielen will, muss auch mehrfach in die Tasche greifen.

Außerdem behalten Publisher und Valve sich vor, einzelne Spiele von der Family-Funktion auszuschließen. Besonders häufig trifft das auf Titel zu, die zusätzliche DRM-Systeme nutzen oder eine Always-Online-Verbindung voraussetzen.

Auch VAC-geschützte Spiele (Valve Anti-Cheat) sind ein Sonderfall: Wenn ein Nutzer innerhalb der Familie beim Schummeln erwischt wird, kann das Auswirkungen haben. Im schlimmsten Fall fliegt die gesamte Familie aus dem geteilten Zugriff auf genau dieses Spiel.

Voraussetzungen, Autorisierung und erste Schritte

Der Einstieg in die Welt der geteilten Bibliotheken ist weniger kompliziert, als viele denken. Alles, was gebraucht wird, ist ein aktueller Steam-Client. Keine Betaversion, keine Entwicklerkenntnisse. Wichtig ist nur, dass Steam Guard aktiviert ist, also die Zwei-Faktor-Authentifizierung, die ohnehin für den Schutz des eigenen Kontos sorgt.

Die eigentliche Einrichtung erfolgt über den Reiter „Family“ in den Einstellungen. Dort lässt sich eine neue Familie gründen, bestehende Mitglieder verwalten oder Einladungen versenden. Nach Annahme der Einladung stehen die Bibliotheken der anderen direkt zur Verfügung. Vorausgesetzt, die Geräte wurden zuvor autorisiert. Einmal eingeloggt, ist die Freigabe aktiv.

Remote Play Together

Remote Play Together ist ein Feature, das auf den ersten Blick wirkt wie Zauberei. Ein Spieler besitzt das Spiel, startet es und lädt andere zum Mitspielen ein. Ganz ohne, dass diese das Spiel selbst besitzen müssen. Möglich macht das ein cleveres Streaming-System, bei dem der Host den Bildschirm überträgt und die Mitspieler über eigene Controller eingreifen.

Was nach futuristischer Technik klingt, ist in der Praxis erstaunlich robust. Besonders gut funktioniert das bei klassischen Couch-Games, also Spielen mit lokalem Koop oder Multiplayer. Ob Beat’em’Up, Rennspiel oder Koop-Plattformer. Alles, was auf der Couch funktioniert, lässt sich per Remote Play digital nachbauen.

Gemeinsam spielen, aber richtig

Zwei Features, ein Ziel. Gemeinsames Spielen ermöglichen. Doch die Einsatzszenarien sind grundverschieden. Steam Families ist ideal für enge, feste Gruppen. Die Schwester, die in einer anderen Stadt wohnt, der Partner im Nebenzimmer, der Mitbewohner, der lieber Strategie spielt: Alle können auf eine geteilte Bibliothek zugreifen, ihre eigenen Spielstände nutzen und sogar parallel spielen, solange sie unterschiedliche Titel wählen oder eigene Lizenzen besitzen.

Remote Play hingegen ist eher das digitale Äquivalent zur Pizza-und-Bier-Spielnacht. Es geht nicht ums langfristige Teilen, sondern ums spontane gemeinsame Spielen. Wer kein eigenes Spiel hat, aber trotzdem mitmischen will, klickt sich einfach dazu. Der Host behält die Kontrolle, der Rest spielt mit.

Grenzen kennen, Missverständnisse vermeiden

Es klingt verlockend, mit einem Klick alle Spiele für alle freizugeben. Doch wer erwartet, dass jedes Spiel problemlos funktioniert, wird an manchen Ecken auflaufen. Manche Titel lassen sich schlicht nicht teilen, etwa weil der Publisher das nicht möchte oder das Spiel auf externe Dienste setzt. Auch die Idee, dass zwei Personen dasselbe Spiel aus einer Lizenz gleichzeitig spielen, hält sich hartnäckig, stimmt aber nicht.

Remote Play funktioniert nicht mit jedem Spiel, sondern nur mit jenen, die lokalen Multiplayer unterstützen. Wer also hofft, einen Solo-Titel wie „The Witcher 3“ gemeinsam zu spielen, wird enttäuscht. Und technische Hürden gibt es auch: Lag, Verbindungsabbrüche oder Audio-Aussetzer können auftreten, besonders bei Gästen mit schwächerem Netz.

Mehr Freiheit für alle, aber mit Spielregeln

Steam hat mit Family Sharing und Remote Play zwei Funktionen geschaffen, die das gemeinsame Spielen einfacher, flexibler und auch ein bisschen fairer machen. Wer sie klug nutzt, spart Geld, reduziert Konflikte und erweitert seine Möglichkeiten erheblich. Doch die Funktionen sind kein Freifahrtschein. Sie erfordern etwas Überblick, klare Absprachen und ein bisschen technisches Verständnis.

Wer sich darauf einlässt, wird mit einem digitalen Wohnzimmer belohnt, das genug Platz für alle hat, ob sie nun gemeinsam auf Monsterjagd gehen oder jeder für sich durch seine eigene Welt stolpert. Steam hat das Teilen neu gedacht. Und wer einmal drin ist, wird sich fragen, warum das nicht schon immer so war.

 

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