Management

Das moderne Führungsprinzip des agilen Managements

M. Rosenhein Von M. Rosenhein
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Kurz zusammengefasst:

  • Agiles Management ist eine Methode für die Organisation und Durchführung von Projekten, die auf Flexibilität und Anpassungsfähigkeit setzt.
  • Agiles Führung bezieht sich auf die Anwendung von agilen Prinzipien auf die Führung von Teams und Mitarbeitern.
  • Agile Führungsmethoden sind gekennzeichnet durch flache Hierarchien, kurze Feedback-Schleifen, kontinuierliche Verbesserung und die Beteiligung der Mitarbeiter an Entscheidungsprozessen.

Ursprünglich war der Begriff Agilität im Bereich der Softwareentwicklung verankert. Inzwischen ist er auch außerhalb populär und hat an Bekanntheitsgrad in der Managementpraxis hinzugewonnen, meist jedoch nur als neue Projektmanagementmethode. Dabei ist agiles Management viel mehr. Es ist ein modernes Führungsprinzip, das Führungsverständnis auf Augenhöhe fordert und in der heutigen Zeit für Unternehmen überlebenswichtig ist.

Führen durch Vorbildfunktion

Vorgesetzte, die sich bislang über feste Prozesse, Vorgaben, Kontrollen und starren Zielen definiert haben, werden jetzt vor die Herausforderung gestellt, das Führen neu zu überdenken. Im agilen Management wird die hierarchische Führung durch dienende Führung ersetzt. Jetzt sind Führungskräfte maßgeblich dafür verantwortlich, Rahmenbedingungen und eine nötige Infrastruktur zu schaffen, in denen Mitarbeiter sich individuell entwickeln und selbstverantwortlich handeln können.

Vertrauenskultur entwickeln und Eigenverantwortung der Mitarbeiter stärken

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Führungskräfte, die agiles Management im Unternehmen etablieren möchten, dürfen die neue Unternehmenskultur nicht unterschätzen. Anstatt durch zu starre Planungsaktivitäten gelähmt zu sein oder auf zentrale Vorgaben zu warten, entwickeln die Mitarbeiter schnell und aktiv individuelle Lösungen. Das bedeutet jedoch Selbstverantwortung der Mitarbeiter und einen Vertrauensvorschuss seitens der Führungsebene. Im Zuge dessen wird die Verantwortung in sogenannte crossfunktionale Teams verlagert, in denen die Entscheidungen am schnellsten und am besten selbstorganisiert gefällt werden können.

Wo das Wissen sitzt, werden die Entscheidungen getroffen

Nach dem Prinzip des agilen Managements werden die Entscheidungen nicht dort getroffen, wo der disziplinarische Kopf sitzt, sondern dort, wo das Wissen etabliert ist. Dabei werden Kunden von Beginn an in die Entwicklung von Produkten eingebunden und Prozesse aus Kundensicht gedacht. Das bedeutet, agiles Management geht nicht nur mit radikaler Mitarbeiterorientierung einher, sondern auch mit radikaler Kundenorientierung. Damit sind ein sofortiger Lerntransfer und ein kontinuierliches Feedback gegeben. Für die Entwicklung einer neuen Organisationsstruktur bedeutet das Konzept, dass sich auf den Grundlagen von Transparenz, Vertrauen, disziplinierter Selbstverantwortung und einer offenen Fehlerkultur Netzwerkstrukturen entwickeln, die das gesamte Unternehmen auf eine neue Ebene bringen.

Rollenverteilung durch Änderung der Unternehmenskultur

agiles Management - Teammitglieder sitzen an runden Tisch
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Infolge agiler Managementmethoden wächst die Verantwortung der Mitarbeiterteams und somit müssen Mitarbeiter und Vorgesetzte andere Rollen einnehmen als bisher. Dabei müssen sich allerdings Denk- und Arbeitsweisen ändern. Neue Kompetenzen entwickeln sich, die sich nach und nach in der neuen Organisationsstruktur etablieren müssen. Im Gegensatz zum klassischen Unternehmen, in dem eine disziplinarische Führungskraft für ein Team verantwortlich ist, ändert sich im Zuge des agilen Managements der Verantwortungsbereich einer Führungskraft. Damit muss allerdings auch das Führungsverständnis einer Änderung unterzogen werden.

Führungskräfte in einem agilen Unternehmen sollten Verantwortung übergeben können, eine Unternehmenskultur unterstützen, die Fehler erlaubt, sich auf die Stärken der Mitarbeiter konzentrieren, Vertrauen zu ihnen aufbauen und Rahmenbedingungen schaffen, die ein agiles Arbeiten ermöglichen. Wichtig ist auch, sich an Ergebnisse zu orientieren. Prozesse stellen lediglich das Mittel zum Zweck dar. An erster Stelle steht immer das Ergebnis.

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M. Rosenhein
Marie Rosenhein ist eine erfahrene Management-Expertin mit einer breiten Erfahrung in verschiedenen Branchen. Sie hat einen Hintergrund in Wirtschaftswissenschaften und hat sich auf die Bereiche Strategieentwicklung, Prozessoptimierung und Change Management spezialisiert. Sie hat mehrere Jahre in leitenden Positionen in großen Unternehmen verbracht und hat umfangreiche Erfahrungen in der Umsetzung von erfolgreichen Managementprojekten gesammelt. Marie ist eine gefragte Rednerin auf Konferenzen und Veranstaltungen und teilt gerne ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit anderen. Sie schreibt regelmäßig Beiträge für Fachzeitschriften und Online-Publikationen und ist auch aktiv in sozialen Medien, wo sie ihre Gedanken und Erfahrungen zu aktuellen Managementthemen teilt. In ihrer Freizeit hat Marie eine Leidenschaft für Reisen und Kultur. Sie genießt es, neue Orte und Kulturen zu entdecken und sammelt gerne Erinnerungen und Eindrücke von ihren Reisen. Sie ist auch eine begeisterte Leserin und verbringt gerne Zeit damit, sich in Büchern zu verlieren.

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