Recht

Deutscher Glücksspielstaatsvertrag: Schlägt Spielerschutz den Spielspaß?

Redaktion Von Redaktion
Überprüft durch Florian Fratzscher
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Das starke Interesse am Online Glücksspiel hat dazu geführt, dass im Jahr 2012 der Glücksspielstaatsvertrag – GlüStV – eingeführt wurde. Jedoch war es damals nicht möglich, alle deutschen Bundesländer zu überzeugen, sodass das Online Glücksspiel weder zu 100 Prozent legalisiert, noch verboten werden konnte. Der deutsche Markt befand sich jahrelang in einer für Außenstehende nur sehr schwer zu verstehenden Position, bis es dann im Jahr 2021 endlich zur Verabschiedung eines neuen Gesetzes kam. Doch der neue deutsche Glücksspielstaatsvertrag hat nicht wirklich für eine Erleichterung oder Verbesserung gesorgt.

Seit Anfang 2023 stellt die GGL Lizenzen aus

Mit dem Glücksspielstaatsvertrag von 2021 wurden verschiedene Formen des Online Glücksspiels in Deutschland legalisiert, zudem wurden für Glücksspielanbieter strenge Regeln festgelegt: Verbot bestimmter Spiele, ein Werbeverbot, Einzahlungslimits sowie die Pflicht zur Identitätsprüfung der Spieler. Die „Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder“ – GGL – wurde als neue Aufsichtsbehörde geschaffen, die den Markt überwacht und Betreibern Lizenzen ausstellt, die eine Gültigkeit von fünf Jahren haben. Der Sitz der Behörde ist in Halle in Sachsen-Anhalt und seit 1. Januar 2023 zu 100 Prozent für alle Glücksspielbereiche zuständig. Bis zu diesem Zeitpunkt haben die zuständigen Glücksspielaufsichten der Bundesländer die unterschiedlichen Aufgaben übernommen. So war das Regierungspräsidium Darmstadt für Sportwetten inklusive Pferdewetten zuständig, die Landesverwaltung Sachsen-Anhalt hat sich um Online Poker und virtuelle Automatenspiele gekümmert und die Behörde für Inneres und Sport aus Hamburg war für die Klassenlotterien verantwortlich.

Auch wenn es jetzt einen bundesweit gültigen Glücksspielstaatsvertrag gibt, so ist das Interesse an Online Casinos mit deutscher Lizenz nicht unbedingt größer geworden. Aufgrund der vielen Regeln und spielspaßbeschränkenden Bestimmungen befassen sich immer mehr Spieler in Deutschland mit Seiten wie https://seriösecasinoohnelizenz.com/. Hier findet man eine breite Vielfalt an Online Casinos ohne deutsche Lizenz. Denn wer mehr als 1 Euro pro Runde setzen will und auch gerne im Live Casino sein Glück auf die Probe stellt, der wird bei einem Online Casino mit deutscher Lizenz keine Freude haben.

Deutsches Regelwerk ist besonders streng

Von Seiten der deutschen Regierung wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, damit sichergestellt werden kann, dass die Online Glücksspiele für alle Beteiligten fair und sicher sind. Dabei haben die Politiker den Spielerschutz an erster Stelle gestellt – dazu gehört unter anderem auch der Schutz Minderjähriger vor Glücksspielen.

Alle Online Casinos, die eine deutsche Lizenz wollen, müssen sicherstellen, dass bestimmte Sicherheitsstandards erfüllt sind. Zudem geht es auch darum, zahlreiche Beschränkungen einzuhalten, die hingegen Lizenzgeber aus anderen Ländern nicht verlangen. So gibt es etwa von Seiten der maltesischen Glücksspielbehörde – der Malta Gaming Authority (MAG) – keine Limits bei Einsätzen oder Einzahlungen, jedoch gibt es Vorschriften zur Verhinderung von Geldwäsche. Zudem wird auch hier darauf geachtet, dass Minderjährige keinen Zugriff auf das Glücksspielangebot haben.

Wer sich für ein Online Casino mit deutscher Lizenz entscheidet, der muss wissen, dass pro Monat ein Betrag von nicht mehr als 1.000 Euro auf das Glücksspielkonto transferiert werden darf. Das betrifft aber nicht nur ein Online Casino, sondern alle Anbieter mit deutscher Lizenz. Denn die Daten sowie die Einzahlungen auf Glücksspielkonten werden in einer zentralen Datenbank gespeichert und verwaltet. Zudem gibt es auch einen Maximaleinsatz von 1 Euro pro Runde – und nach jeder Runde muss noch einmal eine fünf Sekunden lange Pause eingehalten werden. Des Weiteren darf im Online Casino mit deutscher Lizenz auch kein Live Casino Bereich sein.

Worauf Betreiber und Spieler achten müssen

Für die Betreiber sind die Beschränkungen, die der deutsche GlüStV mit sich bringt, durchaus herausfordernd. Vor allem müssen sich die Betreiber auch darüber im Klaren sein, dass es durchaus Auswirkungen auf das allgemeine Geschäft haben kann, wenn hier ein Großteil des Angebots sehr eingeschränkt bzw. gar nicht zur Verfügung gestellt werden darf. Auch die Spieler sollten sich von Anfang an bewusst sein, welches Regelwerk zu befolgen ist und ob sie das auch akzeptieren können.

Einzahlungs- und Einsatzlimits, Spielbeschränkungen und Steuern

Wie schon erwähnt, darf der Spieler maximal 1.000 Euro pro Monat auf sein Glücksspielkonto transferieren. Das heißt, die Obergrenze für mögliche Gewinne ist relativ niedrig. Vor allem, wenn man berücksichtigt, dass die Einsätze an virtuellen Slots auf 1 Euro pro Runde begrenzt sind. Der Anbieter des Glücksspiels muss zudem auch akzeptieren, dass er weitere Einnahmequellen verliert, da nach jedem Dreh eine Wartezeit von fünf Sekunden besteht.

Des Weiteren dürfen nicht alle Spiele im Online Casino angeboten werden. Live Wetten, Live Casino Spiele sowie progressive Jackpots sind laut dem Glücksspielstaatsvertrag verboten.

Nicht nur, dass es Umsatzbeschränkungen gibt, muss der Betreiber des Online Casinos auch noch eine Steuer von 5,3 Prozent für jeden eingesetzten Euro abführen. Damit man konkurrenzfähig und rentabel bleibt, haben viele Anbieter die Entscheidung getroffen, dass die Auszahlungsquote bei einigen Spielen gesenkt und der Hausvorteil erhöht wird. Das heißt, in Online Casinos mit deutscher Lizenz ist die Zahl der Spiele, die sich vorwiegend für das Casino lohnen, wesentlich höher als in Online Casinos mit internationaler Lizenz.

Die Prüfung der Identität

 Im Zuge der Registrierung muss der Spieler seine Identität nachweisen. Dadurch wird gewährleistet, dass Minderjährige keinen Zugriff auf das Glücksspiel haben. Zudem können mit der Verifizierung auch betrügerische Aktivitäten verhindert werden.

Was der Betreiber des Online Casinos machen muss? Zuerst geht es darum, einen offiziell zugelassenen Anbieter von ID-Verifizierungsdiensten zu wählen; zudem ist es wichtig, dass er einen einfachen Prozess implementiert, damit der Spieler nicht gleich zu Beginn die Kontoeröffnung abbricht und sich für die Konkurrenz entscheidet. Ein akkreditierter Dienstleister ist IDnow, der den Betreibern Optionen wie VideoIdent oder AutoIdent anbietet.

Die Sache mit der Werbung

Der Glücksspielstaatsvertrag regelt auch die Werbung und gibt auch hier ganz klare Regeln vor, die die Werbung stark einschränken. So ist Influencer Marketing für virtuelle Slots verboten. Zudem darf auch zwischen 6 Uhr und 21 Uhr keine Werbung für Online Poker, virtuelle Spielautomaten oder sonstige Spiele im Casino im Fernsehen, Radio oder anderen Medien ausgestrahlt werden.

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