Technologie

Elektrische Flugzeuge – Utopie oder reale Zukunftsvision?

Sebastian Rieche Von Sebastian Rieche
Überprüft durch Florian Fratzscher
Zuletzt bearbeitet am:

Der Wandel von der Nutzung fossiler Brennstoffe wie Öl und Kohle hin zu erneuerbaren Energien ist unausweichlich. Wind- und Wasserkraft sowie Solarenergie sind immer mehr im Fokus der Energieversorgung der Menschheit und werden innerhalb der nächsten Jahrzehnte saubere Energie für uns bereitstellen. Dies ist in seiner Konsequenz für die Menschheit und unseren Planeten das wohl wichtigste Ereignis der neueren Geschichte. Energie, die quasi unendlich und gratis zur Verfügung steht, erinnert im Übertragenen Sinne an das Pertpetuum Mobile. Arbeit kann verrichtet werden ohne die Zufuhr neuer Energie bzw. einer Energie, die unbegrenzt zur Verfügung steht, wie die Strahlung der Sonne. So könnten bspw. elektrische Flugzeuge schon bald Realität werden.   

Ein unabwendbarer Wandel steht bevor

blauer elektromotor
Quelle: X-RAY pictures/Shutterstock.com

Beruhend auf dieser Grundlage entwickelt sich die Autoindustrie unausweichlich hin zur Nutzung elektrischer Motoren und wird bis 2035 großenteils auf diese Antriebsform umgestiegen sein. Der limitierende Faktor ist dann nicht mehr die Erzeugung und Gewinnung von Energie, sondern vielmehr deren Speicherung. Dies ist gegenwärtig noch die größte Herausforderung im Verzicht auf fossile Brennstoffe im Transportwesen.  

Batterien sind schwer und noch nicht effizient genug. Ein PKW ausgestattet mit modernster Technologie hat in etwa eine Reichweite von 300km. Dies reicht für den Alltag der meisten Menschen aus, birgt aber durchaus seine Schwierigkeiten, wenn es daran geht längere Distanzen zu überwinden. Auf der Straße kann dies womöglich durch austauschbare Batterien oder sogar austauschbare Fahrzeuge bewerkstelligt werden. Wollen wir die gleiche Technologie aber für unseren Luftverkehr nutzbar machen, braucht es andere Ansätze.  

Die kritische Energiedichte

Hier geht es immer wieder um die kritische Dichte. Auf den Punkt gebracht, bedeutet dies, dass möglich wenig Masse möglichst viel Energie speichern kann. Mit aktueller Technik ist dies noch nicht ausreichend um ein Flugzeug auf Kurz- geschweige denn Langstrecken in der Luft zu halten. Momentan steigt die Energiedichte von Batterien um etwa 2-3% jährlich an. Dies ist durchaus ansehnlich aber für den Traum des elektrischen Fliegens gegenwärtig noch nicht genug. So ist wohl frühestens im Jahre 2045 damit zu rechnen, dass Flugzeuge auf Kurzstrecken elektrisch angetrieben werden können. 

elektrische Flugzeuge über Solarpanel
Quelle: ssguy/Shutterstock.com

Die besten Aussichten dies möglich zu machen haben sogenannte Lithium-Metall oder Lithium-Sauerstoff Batterien. Diese werden gerade auf ihre Nutzungsmöglichkeiten hin erforscht und offenbaren dabei großes Potential. Unsinnigerweise steht hier laut Wissenschaftlern aber wie so oft die Profitausrichtung privater Investoren im Vordergrund. So werden enorme Kooperationspotentiale verschenkt und die technologische Entwicklung der Menschheit durch individuellen Interessen gehemmt. Dies wird die weitere Forschung auf diesem Gebiet natürlich nicht verhindern aber durchaus verlangsamen.  

Das Zusammenspiel der Technologien.

Dennoch ergeben sich erhebliche Überschneidungspunkte verschiedener Technologien. Autonome Fahrzeuge, elektrische Fahrzeuge, Drohnen und elektrische Luftfahrt stehen in einem steten Austausch miteinander. Das fliegende Taxi könnte hier der erste und wahrscheinlichste Schritt in Richtung elektrischer Flugzeuge sein. Da hier nur ein relativ leichtes Objekt über kurze Distanzen bewegt werden muss. 

Der Welt steht ein enormer Wandel bevor. Die Energierevolution hin zu erneuerbaren Energien bietet ein fantastisches Potential und elektrische Flugzeuge sind nicht mehr eine Frage der Realisierung, sondern des Zeitpunktes in der Zukunft. 

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Sebastian Rieche
Sebastian Rieche ist ein erfahrener Technologie-Experte mit einem breiten Hintergrund in der IT-Branche. Er hat einen Hintergrund in Informatik und hat sich auf die Bereiche Softwareentwicklung, Cloud-Technologien und Datenanalyse spezialisiert. Er hat mehrere Jahre in leitenden Positionen bei großen Technologieunternehmen gearbeitet und hat umfangreiche Erfahrungen in der Entwicklung und Umsetzung von erfolgreichen IT-Projekten gesammelt.

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