Ein gesunder Führungsstil gehört ebenso wie eine optimale Prozess- und Arbeitsgestaltung und gesundheitsfördernde Aktivitäten zum betrieblichen Gesundheitsmanagement. Denn Führungsverhalten kann entweder das Wohlbefinden am Arbeitsplatz fördern oder krankmachen. Viele Führungskräfte scheuen sich allerdings, Lob oder Kritik zu üben. Dabei gehört dies zum gesunden Führungsstil, neben dem Erkennen von Belastungsfaktoren der Mitarbeiter, eben gerade diese Rückmeldungen dazu. Gut das eine gesunde Unternehmensführung und ein gesundheitsgerechtes Führen erlernbar ist.
Einfluss auf die Psyche der Mitarbeiter und deren Gesundheit
Die Gestaltung der gesundheitsfördernden Arbeitsbedingungen obliegt zwar in der Regel der Organisation, dennoch haben Führungskräfte durch ihre Interaktion und Kommunikation mit den Mitarbeitern großen Einfluss auf jene und demnach auch auf ihre Psyche.
Eine Studie der BAuA (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) bestätigt, dass Führungskräfte ihre Mitarbeiter durch einen gesunden Führungsstil auch psychisch stärken können und nicht nur körperlich. Darin wurde festgestellt, dass das Führungsverhalten sehr große Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter hat. Dabei stärkt das gesundheitsgerechte Führen vor allem das Klima im Team. Aus diesem Grund ist die positive Gestaltung der Beziehung von Führungskräften zu ihren Mitarbeiten eine höchst wichtige Führungsaufgabe, die viele Vorgesetzte immer wieder vergessen.
Teamtreffen, Zweiergespräch oder andere Arten von Feedback
Für eine gesunde Vorgesetzten-Mitarbeiter-Beziehung ist ein regelmäßiger direkter Informationsfluss essenziell, vor allem in Teamtreffen. Dabei werden nicht nur fachliche Fragen besprochen, sondern auch die Zusammenarbeit des Teams betrachtet.
Die regelmäßige Rückmeldung in einem Zweiergespräch zwischen Vorgesetzten und jedem einzelnen Mitarbeiter ist jedoch ebenso wichtig. Denn in diesem Gespräch lässt sich feststellen, ob die Zielvorgaben für den Mitarbeiter realistisch sind oder ob es hohen Verantwortungsstress gibt.
Fehlender Informationsfluss endet häufig im Motivationsverlust der Beschäftigten. Außerdem steigt das Risiko psychischer Erkrankungen, wenn Mitarbeiterbedürfnisse nicht beachtet werden. Dabei sind Personalausfälle eigentlich durch eine gesundheitsbewusste Führung vermeidbar.
Doppelrolle der Führungskräfte
Führungskräfte besitzen eine Doppelfunktion, denn sie gestalten nicht nur die Arbeitsbedingungen ihrer Mitarbeiter, sondern ihr Führungsverhalten stellt zugleich eine Arbeitsbedingung für sie selbst dar. Um gesund führen zu können, müssen sie demnach bei sich selbst beginnen. Denn ihre Gesundheit ist vielen Risiken ausgesetzt. Wenn sie ihre eigene Zielvereinbarung erfüllen wollen, fühlen sich viele Vorgesetzte gezwungen, mehr Leistung mit immer weniger Personal zu erbringen. Die Folgen können neben einer zunehmenden Mehrarbeit eine mangelnde Trennung von Berufs- und Privatleben sein, zum Beispiel durch Arbeiten am Wochenende oder im Urlaub.
Gesundes Führen lernen mit E-Learning
Wer als Vorgesetzter noch nicht genau weiß, ob er gesundheitsbewusst führt, kann das führsorgliche, gesunde Verhalten in Führungspositionen mittels E-Learning lernen. Mit einem E-Learning-Tool, das INQ auf der Webseite www.psyga.info zur Verfügung stellt, lässt sich gesundheitsgerechtes Führen erlernen und mittels Selbsttest überprüfen. Wer mag, kann auch zuerst nur den Selbsttest “Bin ich eigentlich ein guter Chef?” absolvieren, um erst einmal einen Überblick zu erhalten, ob und wo es noch Defizite im Führungsverhalten gibt.
Führungskräfte sollten sich stets vor Augen halten, dass ein führsorgliches Führungsverhalten nicht nur eine gern gesehene menschliche Grundhaltung reflektiert, sondern ebenso betriebswirtschaftlichen Zwecken dient. Mitarbeiter, die sich wohlfühlen, zeigen nämlich ein hohes Maß an Kreativität, Flexibilität und Eigenverantwortung. Das sind alles Eigenschaften, die unter anderem auch der Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens zugutekommen.