Bei Führungskräften sollten bestimmte Persönlichkeitsmerkmale nur gering oder gar nicht ausgeprägt sein. Manche Charaktereigenschaften, die auf den ersten Blick als vorteilhaft und in manchen Situationen harmlos erscheinen, können sich schnell ins Gegenteil wandeln und in ausgeprägter Form sogar verheerende Folgen für die Karriere haben.
Extremes Verhalten sollte vermieden werden
Sehr gewissenhafte Führungspersonen bemühen sich um qualitativ hochwertige Arbeit, indem sie auf jedes Detail achten. Allerdings kann zu viel Gewissenhaftigkeit in einem zwanghaften Perfektionismus ausarten, der einen dazu verleitet, wichtige Aufgaben vor sich herzuschieben.
Vorsichtige Manager vermitteln der Außenwelt häufig eine Illusion von klugem Risikomanagement und Kontrolle. Allerdings gelingt das nur für eine kurze Zeit. Dann fällt das Kartenhaus zusammen. Es gibt auch übervorsichtige Führungskräfte, die ganz das Risiko scheuen und damit Innovation und Fortschritt im Weg stehen. Ebenso kann ein draufgängerischer, risikofreudiger Manager mit einer einzigen zu impulsiven Entscheidung im finanziellen Bereich sein Unternehmen grundlegend ruinieren.
Menschen, die leicht erregbar sind, haben ein hohes Maß an Begeisterungsfähigkeit und Leidenschaft, die sie auch in ihren Mitarbeitern wecken können. Diese Persönlichkeitsmerkmale machen sie jedoch häufig auch unberechenbar und sprunghaft, wodurch der der Umgang mit ihnen ein schwieriger Balanceakt ist. Sprunghaftigkeit kann auch den Fokus des gesamten Unternehmens in Mitleidenschaft ziehen.
Aber fehlen manche Charaktereigenschaften vollständig, könnte das ebenso negative Folgen haben. Zum Beispiel wird ein ruhiger Mensch, den nichts aus der Fassung bringen kann, schnell als Langweiler abgestempelt. Zudem wird ihm häufig nachgesagt, dass er keine Inspiration oder Motivation wecken kann.
Sich selbst richtig beurteilen fällt vielen Managern schwer
Die meisten Führungskräfte und Manager können ihre eigenen dunklen Seiten und charakterlichen Schwächen selten richtig oder manchmal auch gar nicht beurteilen. Desto höher sie beruflich aufsteigen, umso schwerer fällt es ihnen, eine realistische Selbsteinschätzung vorzunehmen. Seltsamerweise fühlen sich manche Führungskräfte in ihren Verhaltensweisen, auch den negativen, durch einen steilen Karriereaufstieg bestätigt. Allerdings kann das früher oder später zu einem Fallstrick werden, der alle im Unternehmen mit in die Tiefe reist.
Kommen Sie Ihrer dunklen Seite auf die Spur und finden Sie die goldene Mitte
In der Welt der Arbeitspsychologie wird seit einigen Jahren ein Persönlichkeitstest angewendet, das sogenannte Hogan Development Survey (HDS). Er gibt Auskunft über das Verhalten in stressigen Situationen und repräsentiert die dunkle Seite einer Persönlichkeit. Auch Manager und Führungskräfte sollten hin und wieder diesen Test absolvieren, um ihre Charakterschwächen aufzudecken und ihre Charaktereigenschaften optimieren zu können.