Wenn ein neuer fahrbarer Untersatz angeschafft werden muss, treibt dieser Umstand vielen Deutschen den Schweiß auf die Stirn. Dieses Unterfangen ist jedoch mit einer größeren Ausgabe verbunden. Wohl dem, der genügend Reserven auf die Seite gelegt hat, um das neue Auto auf einen Schlag zu bezahlen. In diesem Falle räumen die Händler satte Nachlässe für Barzahler ein.
Ist der finanzielle Spielraum begrenzt, ist ein Autokredit hilfreich. Dieser stattet den Käufer genau mit den finanziellen Mitteln aus, die er zum Kauf eines neuen Autos benötigt. Als Alternative kann ein neues Fahrzeug auch geleast werden. Mit einem Leasingvertrag erhält der Leasingnehmer das Recht, ein Auto über eine bestimmte Zeit zu fahren. Beide Modelle besitzen ihre eigenen Vor- und Nachteile.
Was wird unter einem Autokredit verstanden?
Bei einem Autokredit handelt es sich üblicherweise um einen herkömmlichen Ratenkredit. Der Kreditnehmer beantragt diesen bei einer Bank oder online bei einem Finanzdienstleister wie Creditplus. Wird der Kredit genehmigt, zahlt der Kreditnehmer diesen einschließlich Zinsen in bis zu 120 Monatsraten zurück. Hier können Interessenten in wenigen Sekunden die Raten für ihren Autokredit berechnen.
Das Darlehen ist zweckgebunden und die Kreditsumme darf nur im Zusammenhang mit dem Kauf eines neuen oder gebrauchten Fahrzeugs ausgegeben werden. Auch die Anschaffung eines Motorrads oder eines Wohnmobils wird auf diese Art und Weise finanziert. Überdies lassen sich Reparaturkosten für ein schon vorhandenes Fahrzeug begleichen.
Der Unterschied zu einem Ratenkredit macht sich bei der Höhe der Zinsen bemerkbar. Die Kreditgeber werten das Kfz als zusätzliche Sicherheit, die das Risiko eines Zahlungsausfalls erheblich reduziert. Daher statten sie Autokredite mit einem günstigeren Zinssatz aus als Konsumentenkredite. Dabei bleibt der Fahrzeugbrief so lange in Gewahrsam des Bankhauses, bis der Kredit getilgt ist.
Autokredit oder Händlerkredit?
Viele Händler locken beim Autokauf mit einem eigenen Finanzierungsmodell. Welche Alternative die bessere ist, lässt sich nicht allgemein beantworten und muss im Einzelfall geprüft werden. In der Regel jedoch bieten die Finanzdienstleister einen Kredit zu besseren Konditionen an als ein Autohaus.
Für wen eignet sich ein Autokredit?
Ein Autokredit stiftet dann Sinn, wenn auf ein Fahrzeug nicht verzichtet werden kann, die vorhandenen Geldmittel aber nicht ausreichen, um es zu bezahlen. Befindet sich die Kreditsumme auf dem Konto, können Autokäufer im Autohaus als Barzahler auftreten und von den dafür zur Verfügung stehenden Rabatten profitieren.
Manchmal macht ein Autokredit aufgrund des niedrigen Zinssatzes auch dann Sinn, wenn das benötigte Geld zur Verfügung steht. Dann kann der Wagen gekauft werden, ohne die eigene Liquidität zu beschneiden und die verbleibenden Geldmittel können für lukrative Investments verwendet werden. Es empfiehlt sich, bei dieser Option mit dem spitzen Bleistift zu rechnen und dabei die Zinsen und den Wertverlust des Fahrzeugs zu berücksichtigen.
Unterschiedliche Formen des Autokredits
Ein Autokredit wird in drei Alternativen angeboten, damit auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kreditnehmer eingegangen werden kann. Neben der Finanzierung mit monatlich gleichbleibenden Raten kann zwischen einer sogenannten Ballonfinanzierung und einer Drei-Wege-Finanzierung gewählt werden.
Bei einer Ballonfinanzierung fallen während der gesamten Vertragslaufzeit Ratenzahlungen in geringer Höhe an. Erst mit der Schlussrate, die dann mehrere tausend Euro betragen kann, wird der Kredit komplett getilgt. Auch bei der Drei-Wege-Finanzierung profitiert der Kreditnehmer von sehr niedrigen Raten. Für die Schlussrate stehen dann allerdings drei Optionen zur Verfügung. Entweder wird sie komplett beglichen oder eine Anschlussfinanzierung beantragt. Zudem besteht die Möglichkeit, das Fahrzeug zurückzugeben.
Vorteile eines Autokredits
Der größte Vorteil eines Autokaufs gegenüber dem weiter unten beschriebenen Leasingmodell ist sicher der Aspekt, dass das Fahrzeug in den Besitz des Kreditnehmers übergeht. Außerdem lassen sich eine ganze Reihe weiterer Vorzüge feststellen:
- Der Kauf eines günstigen Gebrauchtwagens ist möglich.
- Der Kreditnehmer tritt dem Autohändler gegenüber als Barzahler auf.
- Das Auto kann auch von Privatpersonen erworben werden. Die Händlermarge entfällt in diesem Fall.
- Die Zinsen können von Privatleuten steuerlich geltend gemacht werden.
- Ein Kreditvertrag ist transparent strukturiert und wartet nicht mit versteckten Kosten auf.
- Reparaturen und Wartung können in einer Werkstatt nach Wahl durchgeführt werden.
- Auch bei der Wahl des Versicherungsschutzes bestehen keine Vorgaben.
Nachteile eines Autokredits
- Die Raten sind teurer als beim Leasing, weil der Wagen nicht nur “gemietet”, sondern gekauft wird.
- Aufgrund des Verschleißes entsteht über die Jahre ein Wertverlust.
- Ein Autokredit beeinflusst die Bonität des Kreditnehmers.
- Der Käufer muss sich eigenständig um den Weiterverkauf kümmern.
Was ist ein Leasing-Auto?
Leasingverträge werden hauptsächlich für Neuwagen abgeschlossen. Dabei stellt der Leasinggeber dem Leasingnehmer das Fahrzeug über einen bestimmten Zeitraum gegen Entgelt zur Verfügung. Üblich ist ein Vertragszeitraum von zwei Jahren. Nach dessen kann zwischen drei Optionen gewählt werden:
- Der Leasinggeber nimmt das Kfz wieder in Empfang.
- Der Leasingnehmer kauft das Fahrzeug zum Restwert.
- Ein neuer Leasingvertrag über ein neues Auto wird abgeschlossen.
Verschiedene Leasingvarianten
Beim Leasing eines Neuwagens kann der Leasingnehmer zwischen Kilometerleasing und Restwertleasing wählen, wobei erstere eine weitaus größere Verbreitung findet.
Restwertleasing
Dabei wird vor Vertragsabschluss der zu erwartende Restwert des Autos geschätzt. Dieser wird vom Neuwert abgezogen. Anhand des Ergebnisses dieser Rechnung wird die Höhe der Raten festgelegt.
Liegt der tatsächliche Restwert nach Ablauf der Vertragslaufzeit unter dem Schätzwert, zahlt der Leasingnehmer die Differenz. Das Restwertmodell empfiehlt sich nur, wenn eine pflegliche Behandlung durch den Leasingnehmer vorausgesetzt werden kann und ein überdachter Stellplatz zur Verfügung steht.
Kilometerleasing
Bei dieser Option gibt der Leasingnehmer die ungefähre Kilometerleistung an, die er im Vertragszeitraum zurücklegen wird. Je höher diese ausfällt, desto teurer werden die Raten angesetzt. Werden mehr Kilometer als vereinbart gefahren, muss der Leasingnehmer nachzahlen. Legt der Leasingnehmer weniger Kilometer als angegeben zurück, kommt es zu einer Rückvergütung.
Für wen eignet sich ein geleastes Auto?
Leasing eignet sich für Menschen, die immer das neueste Modell einer Marke im Carport stehen haben wollen, ohne sich groß um Wartung und Pflege zu kümmern. Außerdem ist Leasing für Gewerbetreibende von Vorteil, da sich die gesamten Leasingraten von der Steuer absetzen lassen.
Vorzüge und Nachteile des Leasings gegenüber dem Autokredit
Folgende Vorteile lassen sich feststellen:
- Die Raten sind niedriger, weil nicht das gesamte Auto gekauft wird, sondern nur ein Nutzungsrecht über einen bestimmten Zeitraum.
- Es wird immer ein neues Auto gefahren.
- Üblicherweise fallen außer Ölwechsel keine Wartungskosten an.
Nachteile von Auto-Leasing:
- Das Fahrzeug bleibt im Besitz der Leasinggesellschaft.
- Privatleute können keine Steuervorteile geltend machen.
- Bei Gebrauchsspuren sind Zusatzzahlungen fällig.
- Gleiches gilt beim Überschreiten des Kilometerlimits.
- Eventuelle Reparaturen und Wartungen dürfen nur von einer Vertragswerkstatt ausgeführt werden.
- Eine teure Vollkaskoversicherung zulasten des Leasingnehmers ist verpflichtend.
- Eine vorzeitige Vertragsauflösung ist nicht vorgesehen oder mit hohen Gebühren verbunden.
Fazit – welches Finanzierungsangebot ist wirtschaftlicher?
Von der wirtschaftlichen Perspektive aus betrachtet ist Leasing hauptsächlich für gewerblich genutzte Fahrzeuge zu empfehlen. Dabei schlägt zu Buche, dass die gesamten Kosten von der Steuer abgesetzt werden können.
Privatleuten wird zum Autokredit geraten. Das Hauptargument für diese Lösung wird in dem Umstand gesehen, dass der Wagen im Besitz des Käufers bleibt und nicht zurückgegeben werden muss.