Die Digitalisierung hat in der heutigen Zeit einen Einfluss in nahezu jedem Bereich unserer Gesellschaft. Gerade in Zeiten des Lehrermangels und Unterrichtsausfalls können digitale Lösungen wie Lernplattformen für Schüler mögliche Defizite ausgleichen. Erfahren Sie alles, was Sie in diesem Zusammenhang über digitale Lernplattformen wissen sollten.
Lernplattformen für Schüler – was sie können und was nicht
Der reine Frontalunterricht durch Lehrer in den Schulen hat schon seit Längerem ausgedient. Schon seit einigen Jahren werden neue Lernformen wie Gruppenarbeiten, eigene Ausarbeitungen oder Projektaufgaben angewendet. Spätestens seit dem das Homeschooling für Tausende Schüler einige Zeit lang zum Alltag gehörte, ist jedoch klar, dass vor allem im Bereich des digitalen Lernens noch erheblicher Nachholbedarf an den Schulen besteht.
Internetbasierte Lernplattformen können hierbei einen großen Beitrag leisten, selbst in Zeiten, in denen der Regelbetrieb an den Schulen wieder eingekehrt ist. Einer der größten Vorteile dabei ist, dass das Lernen ortsunabhängig gestaltet werden kann. So lässt sich beispielsweise durch Krankheit oder Abwesenheit verpasster Lernstoff eines Schuljahres auch in den Ferien nachholen. Gleichzeitig können ambitionierte Schüler Zusatzwissen erlangen, für dessen Vermittlung im Schulbetrieb schlicht die Zeit fehlt.
Auch für Schüler mit Lernproblemen bietet digitales Lernen einen zusätzlichen Anreiz, sich intensiver mit den zu lernenden Inhalten auseinanderzusetzen. So kann vor allem das individuelle Lerntempo dem Stand jedes Kindes angepasst werden. Außerdem bieten die unterschiedlichen Lernplattformen viele zusätzliche Übungsaufgaben, mit denen die Kinder so lange üben können, bis der Lernstoff verstanden wurde.
Die heutige Jugend wächst zwangsläufig in einer von der Digitalisierung geprägten Welt auf. Digitales Lernen trifft damit exakt den Zeitgeist und wird von den meisten Schülern positiv angenommen. Da die Kinder und Jugendlichen einen Großteil ihrer Freizeit sowieso vor dem PC, Laptop, Tablet oder Smartphone verbringen, setzen die digitalen Lernplattformen genau dort an, wo sich die Schüler natürlicherweise aufhalten. Das Lernen in digitaler Form findet daher bei den meisten Schülern eine hohe Akzeptanz.
Bei allen Vorteilen, die das digitale Lernen mit sich bringt, müssen aber auch die damit verbundenen Nachteile betrachtet werden. Zwar lässt sich der Lernstoff auf relativ einfache Art und Weise einer Vielzahl von Schülern auf unterschiedlichste Weisen näherbringen, die sozialen Komponenten des Schulalltags können virtuelle Klassenzimmer jedoch nicht ersetzen.
So ist die Aufgabe der Lehrer nicht nur die Vermittlung des reinen Lernstoffes, sondern bringt auch einen erzieherischen Auftrag mit sich. Lehrer sind dabei oft mehr als nur Lehrkräfte. Oftmals sind sie Streitschlichter, Vermittler, Problemlöser, Wegbegleiter, Förderer und besten Falle vertrauenswürdige Bezugspersonen für die Schüler. Über digitale Wege können diese Aspekte des Lehrerberufes nur schwer wahrgenommen werden.
Auch der für Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung so wichtige Umgang mit Gleichaltrigen kommt in den virtuellen Klassenzimmern zu kurz. Echte Freundschaften, Zusammenhalt und Gruppenverständnis in der Klasse sowie gegenseitige Rücksichtnahme und Unterstützung können nur in einem realen Umgang der Schüler untereinander gebildet werden.
Kostenlose Lernplattformen vs. Bezahlvarianten
Inzwischen finden sich im Internet zahlreiche Online Lernplattformen mit den verschiedensten Angeboten. Neben der Aufmachung, dem Design und den verfügbaren Lerninhalten können diese grundsätzlich in zwei verschiedene Kategorien unterschieden werden:
- Kostenlose Lernplattformen
- Lernplattformen mit Bezahlmodellen.
Vor- und Nachteile von kostenlosen Lernplattformen
Vorteile:
- Kein finanzieller Aufwand
- Leichte und schnelle Erreichbarkeit, oft ohne Registrierung
- Abdeckung der wichtigsten Lerninhalte
Nachteile:
- Keine persönlichen Ansprechpartner oder Nachhilfelehrer verfügbar
- Kleineres Angebot an Lerninhalten
- Eingeschränkte Funktionen
- Oft durch Werbung finanziert, welche die Schüler beim Lernen ablenken kann
Vor- und Nachteile von Bezahl-Lernplattformen
Vorteile:
- Großes Angebot an Lerninhalten
- Teilweise Verfügbarkeit von persönlichen Ansprechpartnern und Nachhilfelehrern
- Großer Funktionsumfang, teilweise auch als Apps für mobiles Lernen verfügbar
Nachteile:
- Kostenpflichtig
- meist als monatliches Abo-Modell
Gratis- oder Bezahl-Lernplattformen im direkten Vergleich
Lernplattformen sind eine gute Ergänzung zum Schulalltag, mit denen die Schüler den Lernstoff in digitaler Form vertiefen, nachholen oder selbstständig lernen können. Durch den Umgang mit den digitalen Lernplattformen erlernen die Schüler gleichzeitig den Umgang mit den digitalen Medien. Bei der Auswahl der passenden Lernplattform stehen Eltern oder auch die Schüler selbst vor der wichtigen Frage, ob eine kostenlose oder eine zu bezahlende Variante genutzt werden sollte.
Die meisten kostenlosen Lernplattformen können mit einem ordentlichen Angebot an Lerninhalten und Übungsmaterial überzeugen. Dennoch können Sie oft mit den Funktionen und Inhalten der Bezahlplattformen nicht gänzlich mithalten. So stehen hier neben einer größeren Auswahl an Schulfächern und Übungsmaterialien oft auch zusätzliche Funktionen mobile Lern-Apps zur Verfügung.
Außerdem finanzieren sich die meisten kostenlosen Lernplattformen über Werbung, mit denen die Schüler während des Lernens konfrontiert werden. Gleichzeitig sollten sich Eltern insbesondere bei kostenlosen Lernplattformen im Vorfeld mit den Datenschutzbestimmungen des Anbieters auseinandersetzen.
Für Schüler, die nur einzelne Inhalte nachholen oder zur Vertiefung nochmals üben möchten, sind kostenlose Lernplattformen oft ausreichend. Soll den Kindern und Jugendlichen dagegen dauerhaft mithilfe der Plattform das Lernen erleichtert werden, sollten Eltern eher zu einer Bezahlvariante greifen. Oftmals bieten diese auch die Möglichkeit einer zeitlich befristeten kostenlosen Testphase. Ganz gleich, ob kostenlos oder nicht, entscheidend für den Lernerfolg ist vor allem die Motivation der Schüler selbst.
Fazit zu Lernplattformen für Schüler
Digitales Lernen gehört in anderen Ländern bereits zum Alltag. In Deutschland hängt das Schulsystem hier heutzutage noch hinterher. Außerhalb des Schulalltags bieten aber schon heute zahlreiche Anbieter virtuelle Lernplattformen für Schüler an. Diese orientieren sich an den in den Lehrplänen der einzelnen Klassenstufen zu vermittelnden Inhalten.
So geben Sie den Schülern insbesondere die Möglichkeit, den in der Schule geforderten Lernstoff eigenständig zu wiederholen und zu vertiefen. Schüler mit Lerndefiziten haben so die Möglichkeit, im eigenen Lerntempo den Schulstoff aufzuarbeiten. So können mögliche Lücken geschlossen und die eigenen Noten verbessert werden. Gleichzeitig können sich ambitionierte Schüler über zusätzliche Inhalte freuen, mit denen das eigene Wissen weiter vertieft werden kann.
Vor allem für Eltern, denen es zwischen der Arbeit oder Tätigkeit im Homeoffice, der Organisation des Alltags und dem Haushalt sowie anderen alltäglichen Aufgaben an der nötigen Zeit oder auch dem eigenen Wissen zur Unterstützung der Kinder in der Schule fehlt, bieten die Lernplattformen eine erhebliche Entlastung.
Nichtsdestotrotz sollten auch Sie als Eltern sich immer über den aktuellen Stand des Lernerfolgs der eigenen Kinder informieren und ein wachsames Auge auf die Inhalte der Lernplattformen haben. Das gilt insbesondere, wenn es sich um kostenlose Lernplattformen handelt, auf denen Ihre Kinder möglicherweise mit Werbung konfrontiert werden.