Management

Erfolgreiche Projektarbeit trotz (und am besten ohne) Generationenkonflikte

M. Rosenhein Von M. Rosenhein
Überprüft durch Joel Burghardt
Zuletzt bearbeitet am:

Das wichtigste Zusammengefasst:

  • Klar definierte Rollen und Verantwortlichkeiten
  • Regelmäßige Kommunikation und Feedback-Schleifen
  • Offenes Ohr für Bedenken und Probleme aller Teammitglieder
  • Flexibilität und Anpassung an sich ändernde Bedürfnisse und Umstände
  • Wertschätzung und Anerkennung für jedes Teammitglieds Beitrag
  • Vermeidung von Vorurteilen und Stereotypen gegenüber anderen Generationen
  • Förderung einer teamorientierten Arbeitskultur anstatt Einzelkämpfertum.

In unternehmerischen Hierarchien hat sich in den letzten Jahrzehnten vieles verändert. Ebenfalls wachsen Generationen aus den 1980er Jahren anders auf als die stille Generation der 1950er und 1960er Jahre. Generationenkonflikte stören Projekterfolge und werden besser auch außerhalb konkreter Teamaufträge aus der Welt geräumt.

Neue Mitarbeiter ab dem ersten Tag generationsübergreifend einarbeiten

Klassische Unternehmensstrukturen sind in Abteilungen und hierarchische Führungsebenen unterteilt. Mit der Digitalisierung hat dieses »Schachteldenken« ausgedient. Technische und menschliche Vernetzung findet ab dem ersten Arbeitstag neuer Mitarbeiter statt. Diese sollten nicht nach ihrem Alter, sondern zunächst ausschließlich nach mitgebrachten Fertigkeiten eingeschätzt werden. Kommentare wie »Sind Sie dafür nicht zu alt?« oder »Das musste ich in Deiner Jugend auch erst lernen« schaffen eine gedankliche Grenze und hemmen Einarbeitungserfolge.

Um eine erfolgreiche Einarbeitung von neuen Mitarbeitern zu gewährleisten, sollte eine offene Kommunikation und ein kollegialer Umgang bereits ab dem ersten Arbeitstag gelebt werden. Hierbei kann es sinnvoll sein, Praktikanten und Azubis sowie erfahrene Mitarbeiter gemeinsam an Projekten arbeiten zu lassen, um den Wissensaustausch zu fördern. Eine Schulung im Umgang mit modernen Arbeitsmethoden und -tools ist ebenfalls von Vorteil.

Daneben ist es wichtig, den neuen Mitarbeitern eine umfassende Einführung in das Unternehmen und seine Strukturen zu geben, damit sie schnell ihre Rolle im Team und ihre Aufgabenbereiche verstehen. Hierbei kann auch die Einführung von Mentoren oder Paten hilfreich sein, die den neuen Mitarbeiter in den ersten Wochen unterstützen und bei Fragen zur Seite stehen.

Teams durch konkrete Coachingmaßnahmen zusammenschweißen

Ein gemeinsamer Tippschein mehrerer Mitarbeiter beim Eurolotto oder Mitfiebern beim Firmensport schafft unverbindlichen Gesprächsstoff. Ebenfalls ergeben sich generationsübergreifende Gespräche rund um eine Kaffeekasse, in der sich hin und wieder auch ein paar Euro für einen Firmenausflug verirren. Projekte, für die Jung und Alt einander zuarbeiten müssen, lassen sich mit gegenseitiger Wertschätzung schneller und erfolgreicher umsetzen. Dafür sollten alte und junge Mitarbeiter nicht ihren persönlichen Unmut über die Ansichten der anderen in den Vordergrund stellen, sondern durch ehrliche Kompromisse die jeweiligen Talente für den Teamerfolg bündeln.

Eine weitere Möglichkeit, Teams zusammenzuschweißen, kann durch regelmäßige Teambuilding-Events oder -Aktivitäten sein. Diese können Outdoor-Erlebnisse, Kochen oder Kreativkurse beinhalten, die den Zusammenhalt und die Kommunikation innerhalb des Teams verbessern. Auch gemeinsame Freizeitaktivitäten, wie ein Wochenendausflug oder eine Sportveranstaltung, können eine starke Gemeinschaft fördern.

Hierarchische Ansichten als Konfliktpotenzial ausräumen

Die stille Generation der Mitarbeiter und die in den 1970er Jahren nachrückende Babyboomer-Generation sind Respektstufen von oben nach unten gewohnt. Dementsprechend fällt es ihnen leicht, auch junge Vorgesetzte widerspruchslos mit allem Respekt zu behandeln. Die jüngeren Generationen XYZ sind überwiegend mit einer lockeren Form von Respekt im Elternhaus, der Schule und beim Studium aufgewachsen. Dementsprechend leicht fällt ihnen das Miteinander in Unternehmen mit modernen, flachen Hierarchien. Doch flapsiger Umgang mit den älteren Mitarbeitern bedeutet nicht automatisch weniger Respekt vor Person und Lebensleistung.

Eine weitere Möglichkeit, hierarchische Ansichten als Konfliktpotential auszuräumen, ist durch klare Kommunikation und Feedback. Durch das regelmäßige Führen von Feedback-Gesprächen können Unklarheiten ausgeräumt und Missverständnisse vermieden werden. Ebenfalls hilfreich kann es sein, eine gemeinsame Sprache und Verhaltensnormen zu definieren, die für alle Mitarbeiter gelten, unabhängig von Alter oder Hierarchieebene.

Lernbereitschaft nicht vom Alter abhängig machen

Das kollektive Unterbewusstsein schätzt ältere Mitarbeiter als erfahren ein. Jüngeren Mitarbeitern werden mit der ähnlichen, unterbewussten Vorstellung Fehler leichter nachgesehen. Doch Lernen ist eine Daueraufgabe in jedem Beruf und in jedem unternehmerischen Team. Kommen einzelne Mitarbeiter mit Veränderungen nur schwer zurecht, eignen sich Workshops für alle als Coachingmaßnahme. Gemeinsam erlernte Dinge verbessern rein arbeitstechnisch die strategische Zusammenarbeit für Projekte. Persönlich macht es jeden am Projekt Beteiligten stolz, Ideen und Talente für ein gemeinsames Ziel zu bündeln.

Altersunterschiede große Chance für den Unternehmenserfolg

Altersunterschiede in Teams können eine große Chance für den Unternehmenserfolg sein, da jedes Alter seine eigenen Stärken, Fähigkeiten und Perspektiven mitbringt. Jüngere Mitarbeiter können mit ihrer innovativen und digitalen Kompetenz dazu beitragen, dass das Unternehmen im Wettbewerb up-to-date bleibt, während ältere Mitarbeiter aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung und ihres breiten Wissens als Mentoren und Stabilisatoren fungieren können.

Zuhören und ausreden lassen sind vielleicht bei aktuellen Tätigkeiten möglich, sollten aber auch in den Pausen von allen Generationen gepflegt werden. Die älteren Mitarbeiter können viel ihrer beruflichen Erfahrung an ihre jungen Kollegen weitergeben. Die sollten ebenfalls die Gelegenheit bekommen, frischen Wind mit jungen Ideen ins Team zu bringen. Wenn sich Ideen und Erfahrung treffen, profitiert davon die Unternehmensstruktur langfristig. Denn auch aus den jungen, lernbereiten Einsteigern werden durch den Rat der älteren Kollegen eines Tages Coaches für ihre nachrückenden Mitarbeitergenerationen.

Fazit zu Generationenkonflikten in Projektarbeiten

Neue Mitarbeiter müssen sich in einer althergebrachten Unternehmensstruktur erst einmal beweisen. Ältere Mitarbeiter sollten nicht auf ihrer Erfahrung beharren, sondern im engen Kontakt mit ihren jungen Kollegen Veränderungen zulassen. Langfristig lassen sich durch gegenseitige Wertschätzung viele Generationskonflikte am Arbeitsplatz von Anfang an vermeiden. Eine Altersmischung in Teams führt zu einem Austausch von Ideen und Perspektiven und kann so zu neuen, kreativen Lösungen und Entwicklungen führen. Darüber hinaus kann das Zusammenarbeiten von Menschen unterschiedlichen Alters dazu beitragen, dass Vorurteile und Stereotypen aufgebrochen werden und eine tolerante und respektvolle Arbeitskultur entsteht.

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M. Rosenhein
Marie Rosenhein ist eine erfahrene Management-Expertin mit einer breiten Erfahrung in verschiedenen Branchen. Sie hat einen Hintergrund in Wirtschaftswissenschaften und hat sich auf die Bereiche Strategieentwicklung, Prozessoptimierung und Change Management spezialisiert. Sie hat mehrere Jahre in leitenden Positionen in großen Unternehmen verbracht und hat umfangreiche Erfahrungen in der Umsetzung von erfolgreichen Managementprojekten gesammelt. Marie ist eine gefragte Rednerin auf Konferenzen und Veranstaltungen und teilt gerne ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit anderen. Sie schreibt regelmäßig Beiträge für Fachzeitschriften und Online-Publikationen und ist auch aktiv in sozialen Medien, wo sie ihre Gedanken und Erfahrungen zu aktuellen Managementthemen teilt. In ihrer Freizeit hat Marie eine Leidenschaft für Reisen und Kultur. Sie genießt es, neue Orte und Kulturen zu entdecken und sammelt gerne Erinnerungen und Eindrücke von ihren Reisen. Sie ist auch eine begeisterte Leserin und verbringt gerne Zeit damit, sich in Büchern zu verlieren.

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