Management

Warum sollten wir gerade Sie einstellen?

Pia von Beren Von Pia von Beren
Zuletzt bearbeitet am:

Wahrscheinlich fehlt Ihnen im Vorstellungsgespräch auch häufig eine passende Antwort, wenn Sie gefragt werden, warum das Unternehmen gerade Sie einstellen sollte. Viele Bewerber kommen dabei ganz schön ins Schwitzen, selbst als Führungskraft. Sie auch? Im Folgenden erfahren Sie, warum diese Stressfrage gestellt wird und wie Sie sich am besten darauf vorbereiten können.

Berühmter Klassiker im Vorstellungsgespräch

Voorstellungsgespräch mit gestressten Bewerber
Quelle: antoniodiaz/Shutterstock.com

Ohne Zweifel ist die Frage ein Klassiker im Vorstellungsgespräch. Häufig wird sie gegen Ende des Gespräches gestellt. Manchmal wird sie von Aussagen darüber begleitet, wie groß der qualifizierte Bewerberkreis ist, selbst wenn es nur wenige Bewerber für den Geschäftsführer- oder Abteilungsleiterposten gibt. Sobald die Frage erst einmal gestellt ist, überlegen viele Kandidaten fieberhaft, warum sie im Vergleich zu den anderen Kandidaten vom Unternehmen eingestellt werden sollten. Aber der Recruiter will nicht nur eine offensichtliche Antwort auf die Frage, sondern er möchte so viele Informationen wie möglich über den Bewerber herausfinden.
Die klassische Frage „Warum sollten wir gerade Sie einstellen?“ wird auch oft anders formuliert, zum Beispiel „Warum sind Sie der beste Kandidat für diesen Job?“, „Welchen Mehrwert können Sie uns bieten, den andere Bewerber nicht mitbringen?“ oder ähnlich. Bei allen Fragevariationen geht es stets darum, wie Sie sich von anderen Kandidaten unterscheiden und warum ausgerechnet Sie sich für diesen Job am besten eignen. Auf Ihre Antwort sollten Sie sich sehr gut vorbereiten, denn sie ist entscheidend, ob Sie den Job erhalten oder nicht.

Warum stellen Unternehmen diese Frage?

Unternehmen stellen diese Frage, da sie für die vakante Stelle den besten Kandidaten suchen. Mithilfe der Details und der Detailtiefe der Antwort können Recruiter einschätzen, wie der Kandidat analytisch-systematisch vorgeht und wie er arbeitet. Recruiter wollen sicher sein, dass sie den besten Kandidaten vor sich haben. Zudem hilft die Frage, die verschiedenen Bewerber zu differenzieren.

4 Tipps, um die Frage so gut wie möglich zu beantworten

Notizmappe zum Vorstellungsgespräch
Quelle: Zerbor/Shutterstock.com

Tipp 1: Bereiten Sie sich gründlich vor und schneidern Sie die Antwort auf das Unternehmen zu.

Bereiten Sie sich gründlich für Ihr Vorstellungsgespräch vor und vergleichen Sie im Zuge dessen Ihr Profil noch einmal eingehend mit der ausgeschriebenen Stelle. Gibt es Anforderungen, die Sie nicht erfüllen können? Dann betonen Sie in Ihrer Antwort Ihre Bereitschaft zur Weiterbildung. Wenn Sie gut vorbereitet sind, dann ist es ein Leichtes auf die offensive Frage gelassen zu reagieren. Schneidern Sie die Antwort direkt auf das Unternehmen zu, in dem Sie sich beworben haben. Finden Sie deshalb heraus, was Ihr potenzieller Arbeitgeber von Ihnen benötigt und was Sie ihm bieten können. Recherchieren Sie gut, vor welchen Herausforderungen das Unternehmen aktuell steht und wie Sie sich hierbei am besten einbringen können. Arbeiten Sie bei Ihrer Antwort mit Schlüsselbegriffen und bleiben Sie prägnant.
Überzeugen Sie den Recruiter davon, dass Sie:

• auf reichhaltige, praktische Erfahrungen für diesen Job zurückgreifen können
• sorgfältig und zuverlässig arbeiten
• sich in Unternehmensabläufe und vorhandene Teams integrieren können
• überdurchschnittliche Ergebnisse liefern
• Herausforderungen meistern
• über hervorragende Führungsqualitäten verfügen

 
Tipp 2: Fragen Sie sich selbst, warum Sie sich gerade für das Unternehmen entscheiden.

Es gibt viele Bewerber, die sich durch diese klassische Frage einschüchtern lassen und selbst klein machen. Dabei rutschen sie immer weiter in eine Rechtfertigungshaltung. Das muss aber nicht sein. Machen Sie sich bewusst, dass auch Sie als Bewerber herausfinden sollten, ob die Stelle und das Unternehmen wirklich zu Ihnen passen. Im Vorstellungsgespräch geht es nicht nur um Sie, sondern auch um das Unternehmen, in dem Sie zukünftig Ihrer Tätigkeit als Führungskraft oder Manager nachgehen möchten.
Fragen Sie sich deshalb selbst, warum Sie sich gerade für das Unternehmen entscheiden. Damit gewinnen Sie mehr Selbstvertrauen, um im Gespräch authentischer über ihre Stärken sprechen zu können. Fragen Sie sich in einem Brainstorming aus der Sicht des Unternehmens, was Ihre wichtigsten Qualifikationen für diese Stelle sind und was Sie damit leisten können. Gibt es Bereiche, in denen Sie besonders glänzen können? Haben Sie einen Erfahrungsschatz, den vermutlich kein anderer Bewerber hat und welche beeindruckenden Erfolge können Sie bisher verzeichnen? Welche Führungsqualitäten haben Sie?

Tipp 3: Erläutern Sie kurz Ihre Stärken.

Um Ihre Stärken und Kompetenzen kurz darzustellen, hilft Ihnen Ihr Lebenslauf. Dort haben Sie bereits Ihre Kenntnisse und Stärken niedergeschrieben. Sie sollten Ihren Lebenslauf allerdings nicht wie eine Liste herunterzitieren. Verinnerlichen Sie vielmehr vorher Ihre wichtigsten Stärken und gehen Sie bei Ihrer Antwort auf sie ein. Wichtige Kompetenzen und Stärken können zum Beispiel Branchenerfahrung, technische Fähigkeiten, Problemlösungskompetenzen, Kontakte in der Branche, erzielte Auszeichnungen, Weiterbildungen und Führungserfahrungen sein.
Dabei können Sie Ihre Soft Skills anhand von gesammelten Erfahrungen begründen. Achten Sie jedoch immer darauf, dass Sie die Stärken genau auf die Stelle beziehen, für die Sie sich aktuell bewerben. Suchen Sie immer beweiskräftige und eventuell beeindruckende Erfolge, die noch einmal unterstreichen, warum ausgerechnet Sie die Schlüsselfaktoren für diese Position mitbringen. Erläutern Sie auch, wie Sie diese einsetzen werden.

Tipp 4: Bleiben Sie ruhig und gelassen und belegen Sie Ihre Kompetenzen mit Beispielen.
Zwei Personen Gespräch beim Vorstellungsgespräch
Quelle: George Rudy/Shutterstock.com

Sicherlich treibt die Frage dem einen oder anderen Bewerber für einen Geschäftsführerposten in der ohnehin angespannten Situation den Schweiß auf die Stirn. Aber das muss gar nicht sein. Die Frage ist eine gute Vorlage, um seine positiven Seiten darzustellen und sich ideal zu verkaufen. Bewahren Sie deshalb Ruhe und bleiben Sie gelassen. Bringen Sie Ihre Vorzüge für diesen Job und das Unternehmen passgenau ein. Setzen Sie ein positives Abschlussstatement und begründen Sie, warum die Zusammenarbeit sowohl für das Unternehmen als auch für Sie einen Gewinn darstellt.

Nicht zu spät zum Vorstellungsgespräch

Damit Sie überhaupt gelassen bleiben können und nicht während Ihres Vorstellungsgespräches unter Strom stehen, sollten Sie ausreichend Zeit für die Anfahrt einplanen. Wenn Sie abgehetzt oder zu spät ankommen, dann können Sie bestimmt nicht gelassen und ruhig sein. Darüber hinaus sammeln Sie Minuspunkte bei Ihrem Gesprächspartner, wenn Sie zu spät zum Vorstellungsgespräch kommen. Außerdem haben Sie als Führungsperson auch eine Vorbildfunktion. Fahren Sie deshalb lieber rechtzeitig los, damit sie in aller Ruhe ankommen.


Literaturquellen:

https://tipps.jobs.de/gelassen-bei-der-stressfrage-warum-sollten-wir-gerade-sie-einstellen/ (Zugriff: 26.03.2018)
https://karrierebibel.de/warum-sollten-wir-sie-einstellen/ (Zugriff: 26.03.2018)
https://karriere.unicum.de/richtig-bewerben/vorstellungsgespraech/das-wollen-personaler-wirklich-wissen (Zugriff: 26.03.2018)

Autorenfoto
Pia von Beren
Pia von Beren ist eine erfahrene Produktmanagerin mit über 10 Jahren Erfahrung in Bildung, Veranstaltungen und Medien in Europa und Amerika. Sie besitzt starke Fähigkeiten in Projektmanagement und Inhaltsentwicklung und hat eine besondere Neugier für Menschen und Kulturen. Pia entwickelt innovative Produkte, die Menschen beim Lernen unterstützen. Sie arbeitet gerne in internationalen Remote-Teams und setzt sich für Diversität und Inklusion ein. Zudem engagiert sie sich im Stipendienausschuss von Ada ITW, einer Organisation, die Frauen technologische Chancen bietet.

Schreibe einen Kommentar